Verletzungsprävention im Fußball – Immer stets bemüht, oder was?

Vielleicht liegt Eure Konditionsabteilung mit ihren 100% in Wahrheit nur bei 60% des absolut Notwendigen?

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“Wenn es aus der medizinischen Ecke heißt ‘Der Spieler ist zurück bei 100%’, dann ist das eine persönliche Einschätzung. Wenn der Spieler danach aber in der laufenden saison wiederverletzt ausfällt, dann ist es Tatsache, dass sich die 100% wohl doch nur auf die Fähigkeiten des Betreuerstabes bezogen. Nur weil der Spieler in der Bundesliga spielt, heisst dies noch lange nicht, dass der Betreuerstab reif für die Bundesliga ist.

 

Die meisten als 100% frei gegebenen Sportler liegen, gemessen an Standards unserer Rehabilitationsphasen, bei maximal 40 – 60%. Mit anderen Worten: Die Spieler werden aus einer für das Fußballspiel viel zu unreifen Phase wieder auf das Feld gelassen. Andererseits hatte ich auch Fälle, in denen der Spieler bei 10% zurückgehalten wurde, wobei dieser eigentlich schon, rein von der Zeit, kurz vor der Rückführung stehen sollte. Verrückt!”, so der Erfinder des 4D PRO Schlingentrainers, Dr. Dr. Homayun Gharavi, der 2014 zu Jürgen Klinsmanns Beraterstab zählte.
Das Ermessen, einen Spieler als wieder voll spieltauglich freizugeben, fügt sich in der Regel der Einschätzung des medizinischen Stabs und des Konditionstrainers, sofern dieser überhaupt vorhanden ist. Doch was rechtfertigt die Qualifikation des Mediziners, wenn der Erstkontakt mit dem Spieler üblicherweise erst mit der Verletzung stattfindet, wenn es also schon zu spät ist? Die athletische Entwicklung und technische Eigenart des Spielers können so gar keine Berücksichtigung in der anschließenden Versorgung finden, abgesehen von der Tatsache, dass das Auge für einen technisch sauberen Gang, geschweigedenn Lauf, Richtungswechsel, etc., während der Ausbildung nie geschult wird … bei Physiotherapeuten nicht und schon gar nicht bei Ärzten. Aber schön, dass die eingefleischte Functional Training Szene bei der Kniebeuge die Finger spreizt.

Selbst bei vorhandener Erfahrung, Kreativität und Intelligenz, wird immer wieder aus der Fußball Bundesliga laut, dass Arzt und Trainer dem Konditionstrainer überhaupt gar keine Zeit für ein ausreichend qualitatives Arbeiten überließen. Zu oft fühlten sich Konditionstrainer der ersten Liga des Fußballsports eher als Aufsichtsperson oder als technisches Hilfspersonal des Trainers unterfordert. Und mit den ärztlich einschränkenden Vorgaben im Nacken führt nach Verletzung selbst der progressivste Konditionstrainer den Sportler immer mit angezogener Handbremse in die sichere Wiederverletzung.

Damit wird jede Voraussetzung des Erfahrungsgewinns genommen. Ferner bietet die fehlende klinische Ausbildung von Nicht-Medizinern schlichtweg keine Grundlage für eine gesunde Bereicherung an Wissen und Erfahrung, die ja als Endziel einen stärkeren Athleten, länger im Spiel haben sollte.

Gharavi hierzu: “Seit 2006 hat sich die Konditionsabteilung im Betreuerstab des Profifußballs etabliert und damit ist wohl der trendige Mindestanspruch eines Proficlubs als Pflicht kritiklos abgehakt und es kann sich unverändert wieder der Kür gewidmet werden. Betrachtet man jedoch die Arbeit der Konditionstrainer, vertreten sie für ein paar Stunden tatsächlich nur den Trainer, der nüchtern gesehen durchaus die Kompetenz besäße, ein Aufwärmprogramm zu konzipieren und zu leiten oder sich gar in den Kraftsport einzuarbeiten.”

Man mag sich über diese Aussage aufregen oder nicht – Fakt ist, dass trotz (oder wegen?) Einführung der Konditionsabteilung sich die Verletzungsstatistik in den letzten Jahren verschlechtert hat.

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Als Erklärung liefert der 4D PRO Erfinder und Gründer der Deutschen Akademie für Angewandte Sportmedizin, folgende Beobachtung:

“Schauen wir uns die standardisierten Abläufe der Konditionierungsprogramme der 1. Bundesligisten und Nationalmannschaften an, so kommen die meisten aus der selben Schule von Dienstleistern. Super organisiert, jedoch fehlt meiner Meinung nach die Relevanz der Inhalte. Dies mag auch Resultat der Kommerzialisierung der letzten Jahre sein, in deren Zug sich Gerätehersteller und Screening-Konzepte in diesem System platziert haben, die rückblickend weder einen athletischen, noch einen therapeutischen Mehrwert bieten konnten. Der Markt ist überflutet von Trends und Modeerscheinungen, deren Sinn nur selten mit Erfolg verknüpft werden kann.”

Und wo reiht sich der 4D PRO in den Markt? – Das wollen wir vom Erfinder des 4D PRO Schlingentrainers wissen.

4DPRO-1623“Ein guter Trainer sieht das neuromuskuläre Gefüge seines Athleten als Haupttrainingsgerät und muss locker ein sinnvolles 2-Stunden Programm allein mit einem Stuhl abhalten können. Der 4D PRO ist ein Gerät wie jedes andere Übungstool auch. Mit dem großen Unterschied, dass es dem Trainer 2 zentrale Aufgaben abnimmt, 1. ständig mit neuen Bewegungsmustern immer wieder neue Reize zu liefern, damit keine Übungeinheit der letzten gleicht, und 2. die Intelligenz des neuromuskulären Apparates als Gerät zu betrachten und dieses aus seiner Reserve zu locken. Der Standard beim 4D PRO Schlingentraining ist, dass es keinen gibt. Was zählt, ist eben immer noch das ‘Wie’ und nie das ‘Was’ in der Kunst.”

Keine Standards? Somit wären auch die klassischen Routineabläufe eher kritisch zu betrachten?

 

Dr. Dr. Gharavi: “Absolut richtig … für mich bedeutet z.B. ein Aufwärmprogramm immer Korrektur unsauberer Bewegungsabläufe. Und Korrektur bedeutet immer Veränderung des Ist-Zustandes. Nur so kannst Du im Aufwärmprozess für den Spieler immer wieder neue Reize liefern. Im Profifussball jedoch scheint Aufwärmen ein Abspulen einer Serie an Lauf- und Sprungdrills zu sein, ohne relevantem Feedback an den Athleten. Leute! Eine Verletzung passiert doch immer in einer unerwarteten Situation. Wie kann ein Spieler für eine unerwartete Situation vorbereitet werden, wenn sich das komplette Aufwärmprogramm ständig wiederholt? Die unfassbaren Sprint- und Lauftechniken der BL Spieler sprechen für sich. Mich wundert es nicht, dass sich Spieler verletzen.”.

Etwas derart einleuchtendes sollte eigentlich schnell zu etablieren sein, wenn da nicht das von Gharavi definierte ‘Logikparadoxon’ wäre: “Unlogische Strategien, Entscheidungen und Gedanken fühlen sich aus der eigenen Sicht immer logisch an.”. Das gepaart mit großem Ego kann zur Resistenz gegenüber neuen Ansätze führen.4 in 1

Trotz aller sinnigen Erklärungen, wollten wir anhand von Knie- oder Sprunggelenksverletzungen ( Kreuzbandriss oder Supinationstrauma ) noch ein konkretes Arbeitsbeispiel mit dem 4D PRO Schlingentrainer liefern, das die typischen Schwachstellen in der Konditionierung des professionellen Fußball anspricht und bedient:

… Teil 2 folgt demächst auf diesem Kanal.

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